Seit 01.01.2021 greift die CO2-Steuer - für jeden gut sichtbar an den Tankstellen. Aber nicht nur dort ist die neue Steuer von 25 € je Tonne CO2. zu spüren. Auch bei Erdgas und Heizöl macht sich der Aufschlag bemerkbar. Für eine kWh Erdgas sind z. B. 0,54 Cent CO2-Steuer dieses Jahr fällig - bis 2025 wird der Betrag jährlich angehoben und hat sich 2025 verdoppelt. Beim Heizöl sind 7,96 Cent je Liter in 2021 fällig, wobei ein Liter Heizöl in etwa den Heizwert von 10 kWh entspricht. Damit ist die Besteuerung von Heizöl höher als von Erdgas, was mit der höheren Emissionsmenge an CO2 zusammenhängt. Der lange anhaltende Preisvorteil vom Heizöl gegenüber Erdgas dürfte damit in Zukunft dahinschwinden.
Neben der Steuer sind aber 2021 auch steigende Kosten für die Rohstoffe Gas und Öl zu erwarten. Die Folge ist, dass insgesmat höhere Heizkosten entstehen und so mancher Mieter beim Erhalt seiner Abrechnung im Folgejahr 2022 böse überrascht wird. Als Vermieter ist man deshlab gut beraten, bereits jetzt eine Anpassung der Vorauszahlungen vorzunehmen, um Nachforderungen bei der Abrechnung zu vermeiden. Abgesehen davon, dass niemand gerne Nachzahlungen hat, ist durch die Corona-Krise in vielen Haushalten das Geld durch Jobverlust, Kurzarbeit und andere Umstände knapper geworden und unerwartete finanzielle Zusatzbelastungen schwerer zu schultern. Allein durch die CO2-Steuer sind durchschnittliche Steigerungen bei den Heizkosten von 50..100 € für 2021 zu erwarten, wobei auch deutliche Abweichungen nach unten und oben in Abhängigkeit vom Heizsystem und den Verbrauchsgewohnheiten möglich sind.
Seitens der Politik wird derzeit diskutiert, dass die Umlage der CO2-Steuer in der Heizkostenabrechnung nur zur Hälfte möglich sein soll, da der Mieter keinen Einfluss auf die Effizienz der Heizanlage hat. Momentan gibt es dafür keinen rechtlichen Rahmen und vor der Bundestagswahl wahrscheinlich auch keine Mehrheiten. Ob dies überhaupt eine gute Idee ist, bleibt abzuwarten, denn moderne CO2-sparende Heizsysteme sind selten billig und die Vermieter werden versuchen, diese Kosten - ebenso wie eventuell nicht umlegbare CO2-Steueranteile - in der Kaltmiete unterzubringen. Teure Kaltmieten gibt es aber jetzt schon in den Ballungsräumen....